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2. 3. 1  Einfache sprachliche Gegenstände


In [2.3] wollen wir die grundlegenden sprachlichen Gegenstände unterscheiden. Die semantischen Relationen auf Ausdrücken führten in [2.2] zur Unterscheidung von Wörtern und Begriffen.





2. 3. 1. 1  Wörter

2. 3. 1. 2  Konkretes

2. 3. 1. 3  Begriffe






2. 3. 1. 1  Wörter

Die erste Art einfacher sprachlicher Gegenstände sind die Wörter einer Sprache. Was ist mit den Buchstaben ? Sie sind zweifellos die Bausteine der Wörter, zumindest der geschriebenen. Genauso sind Laute Bausteine der gesprochenen Wörter. Die hier entwickelte Sprachanalyse soll jedoch eine semantische Sprachanalyse sein, die bei der Bedeutung von Wörtern beginnt. Fragen auf der Ebene der Zeichen, also der Syntax von Sprache, sind vermutlich andernorts ausführlich beantwortet.

Alle Wörter einer Sprache bilden ihren Wortschatz. Zwei natürliche Sprachen können getrennte Wortschätze haben oder sie überlappen sich ein wenig. Der Wortschatz einer natürlichen Sprache ändert sich über die Zeit.

Wörter bezeichnen nach [2.2.2.2] sprachliche Gegenstände. Da Wörter ebenfalls sprachliche Gegenstände sind, können auch sie bezeichnet werden (und umgekehrt).

Wenn zwei Wörter das Gleiche bezeichnen, bedeuten sie auch das Gleiche. Sie sind zueinander synonym.

Es gibt verschiedene Wortarten, die gemeinsame syntaktische und semntische Eigenschaften haben. Die wichtigsten sind:
Viel mehr besondere unterschiedliche Eigenschaften haben sie nicht.


2. 3. 1. 2  Konkretes

Nun darf man nicht bei der Syntax, den Wörtern, stehen bleiben. Wir sprechen über einzelne konkrete Gegenstände, wenn wir Namen oder Kennzeichnungen benutzen.
Was gehört alles zu den konkreten Gegenständen ? Es sind die konkreten Gegenstände unserer Welt.

Empirische Gegenstände

Zunächst denken wir bei Konkretem wohl an empirische Gegenstände, alles was man anfassen oder messen kann.

Da gibt es Dinge, die man unterscheiden kann, und es gibt Stoffe wie Wasser oder Holz. Diese Dinge und Stoffe können beliebig komplex sein.

Außerdem gibt es Ereignisse, etwa ein Anpfiff oder eine Halbzeit, ein Auftritt ...

(Hier bedienten wir uns bei der allgemeinen Ontologie (vgl. Teil [III / ...]) und benutzen sie für unsere Sprachontologie (vgl. Teil [III / ...]).)

Innere konkrete Gegenstände

Neben obigen äußeren konkreten Gegenständen gibt es innere konkrete Gegenstände.
Das ist beispielsweise ein unmittelbarer Sinneseindruck als optisches oder akustisches Bild oder ein Gefühlseindruck wie ein Schmerzerlebnis.

Das sind innere Ereignisse, entsprechend zu den äußeren Ereignissen oben. Ein Ereignis ist nicht durch räumliche Grenzen bestimmt, sondern durch zeitliche. (Dingliches ist hingegen durch räumliche Grenzen bestimmt, nicht durch zeitliche.)

Historische Gegenstände

Man kann aber auch über konkrete Gegenstände sprechen, die es nicht mehr gibt. Plato schrieb über Sokrates. Sokrates scheint eine historische Person zu sein.
Sprachlich brauchen wir hier keinen Unterschied machen, es ist eine Frage der Erkenntnistheorie.

Es ist wichtig zu sehen, dass ein historischer Gegenstand nichts Abstraktes (vgl. [2.2.3]) ist, genausowenig wie die inneren konkreten Gegenstände oben. Sokrates oder meine Oma lebten und jetzt nicht mehr. Man konnte sie früher besuchen und betrachten. Da ist nichts Abstraktes. Unsere persönliche Erinnerung oder die Menge an Angelesenem ist von den jeweiligen Personen deutlich zu unterscheiden. Meine Oma ist ein historischer konkreter Gegenstand, eine bestimmte Erinnerung oder ein Bündel davon ist hingegen ein innerer konkreter Gegenstand.

Hypothetische Gegenstände

Plato schrieb über Sokrates. Sokrates scheint eine historische Person zu sein. Homer schrieb über Herakles. Herakles scheint eine fiktive Person zu sein.
Sprachlich brauchen wir hier keinen Unterschied machen, es ist eine Frage der Erkenntnistheorie.

Da man über Herakles und Harry Potter ausführlich sprechen kann, sind hypothetische Gegenstände ebenfalls sprachliche Gegenstände. Sie sind überraschenderweise genauso konkret wie die bisher aufgeführten Gegenstände. Denn Wahrnehmbarkeit und Empirie sind da nicht das Kriterium.

Was ist mit unmöglichen Gegenständen ? Ist ein rundes Quadrat ein sprachlicher Gegenstand oder nur Unsinn ? Nun wir sprechen bereits darüber. Ein Hrgglmph sagt mit nichts, das halte ich für Unsinn, dieses Wort hat keine Bedeutung.
Ist ein Zentaur Unsinn ? Weniger als ein rundes Quadrat ? Der Zentaur ist halb Mensch, halb Pferd. Wir können ihn z.B. hinzeichnen. Wir kennen also seine ungefähren Umrisse, seine Oberfläche. Aber wie soll das mit den Organen funktionieren, und wie mit der Fortpflanzung. Das ist hypothetisch und völlig ungeklärt.
Ein rundes Quadrat kann man nicht hinzeichnen. In einem mehrdimensionalen Raum mit irgendeiner seltsamen konstruierten Geometrie kann man dem aber einen Sinn geben. Somit sind beide Gegenstände im Endeffekt gleich hypothetisch.
Für unsere semantische Sprachanalyse unterscheiden sich unmögliche Gegenstände nicht von anderen hypothetischen Gegenständen.


2. 3. 1. 3  Begriffe

Den interessantesten Teil der einfachen sprachlichen Gegenstände machen die Begriffe aus, die wir durch die Unterscheidung der Bedeutung vom Umfang von Prädikatoren fanden.
Erst Begriffe geben uns die Möglichkeit, Aussagen zu treffen.
Begriffe sind innere Gegenstände wie oben die inneren konkreten Gegenstände, jedoch sind sie abstrakt, wie in [2.2.3] ausgeführt.

Begriffe sind zwar abstrakte Gegenstände, dennoch können wir weiter von konkreten und abstrakten Begriffen sprechen. Das bezieht sich dann auf den Umfang, der zu den Begriffen gehört.

Konkrete Begriffe

Die konkreten Begriffe umfassen, beinhalten, konkrete Gegenstände von oben.

Abstrakte Begriffe

Die abstrakten Begriffe umfassen, beinhalten, abstrakte Gegenstände. Begriffe sind die ersten abstrakten Gegenstände, es gibt daneben noch komplexere.

Wie ist das eigentlich mit den Begriffen und Gott ? Interessant ist jedenfalls zu beurteilen, ob bei einem Statement über Gott ein hypothetischer konkreter Gegenstand (s.o.) oder aber ein Begriff gemeint ist.




Erstmals kreiert am – Donnerstag, 13. November 2014
Letzrmals geändert am – Sonntag, 29. Dezember 2019
Autor: Korgüll


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